[ Komponist ]
ROMAN · PFEIFER

KAMMERELEKTRONIK

KAMMERELEKTRONIK
ist eine 2012 von Roman Pfeifer gegründete Kompanie, die zwischen instrumentalem Theater, Tanzperformance, Szenografie, Elektronischer Musik, Zeichnung und Fotografie arbeitet. In den von Roman Pfeifer konzipierten, komponierten und choreografierten Kammermusiktheaterstücken wirken mit:

Daniel Agi: Flöte
Sabine Akiko Ahrendt: Violine
Jan Baumgart: Klangregie
Robert Beck: Bassklarinette
Nicolas Kretz: Lichtregie
Karin Nakayama: Violine
Linda Nordström: Tanz
Claudio Pfeifer: Fotografie
Jasper Schmitz: Physical Theatre
Niklas Seidl: Violoncello
Rie Watanabe: Schlagzeug
Florian Zwißler: Synthesizer


KAMMERELEKTRONIK Stücke:

2012 Kammerelektronik 1: Polygraphie & Hyperventilation Flöte, Violoncello, Tanz, Licht, Zuspiel
2013 Kammerelektronik 2: Röhrenblitzschnitte - Strobe cuts Klarinette, Schlagzeug, Synthesizer, Tanz, Licht, Zuspiel
2014 Kammerelektronik 3: Air / Sinus 2 Violinen, Tanz, Zuspiel und Licht
2015 Kammerelektronik 4: a line has two sides Electric Piano, Harfe, Tanz, Licht, Elektronik
2015 Kammerelektronik 5: The quickest way to rejoin the ocean Flöte, Kontrabass, Percussion, Tanz, Licht, Elektronik


KAMMERELEKTRONIK Blog:

kammerelektronik.tumblr.com



"Irrationale Gedanken müssen streng und logisch verfolgt werden."
(Sol LeWitt)

Kammerelektronik ist die Kunst und Wissenschaft, einen Prozess der Veränderung herbeizuführen, eine Form der praktischen Erforschung und Gestaltung von Handlungsräumen; der exemplarische Versuch, Getrenntes zu verbinden, andere Ordnungsmöglichkeiten sinnlich erfahrbar zu machen. Der Musik soll ein Tanzplatz geschaffen werden, den Prozessen von Zeichnung, Licht und Fotografie eine Bühne, den Bewegungen ein Resonanzraum. Das Kunstwerk etabliert, im transitorischen Ereignis der Aufführung, eine imaginäre Realität.

"Man versteht eine Bewegung, indem man den Tanz mitmacht."
(Michael de Certeau)


Kammerelektronik versetzt Performer wie Zuhörer in einen Regelkreis, in dem sie sich beim Spielen und Betrachten beobachten können. Und wie, nach der Motortheorie der Sprache, der Hörer Laute als Bewegungsabläufe von Artikulationsorganen wahrnimmt, indem er anhand der klingenden Laute die Bewegungen des Sprechapparates stumm mitvollzieht, so findet auch in der Aufführung ein Nacherleben, eine Nachbildung und Einfühlung in die Aktionen der Performer statt. Der Zuschauer ist aktiver Produzent, der mit seinem Leib, seinen Sinnen, seiner Phantasie und seinem Wissen das Kunstwerk erst vervollständigt. Kammerelektronik bringt dafür den Zuschauer nahe an das Geschehen heran und ermöglicht eine Wahrnehmung, die visuell, auditiv und taktil zur gleichen Zeit ist. Entstehungsprozesse und intermediale Bezüge werden sicht- und hörbar, neue Verknüpfungen und wechselseitige Beeinflussungen - Kaskaden, Ketten, Kopplungen - erfahrbar.

"To and for all our collaborators at all times third minds everywhere."
(William S. Burroughs, Brian Gysin)


Kammerelektronik ist eine 2012 gegründete Kompanie, die im erweiterten Feld zwischen instrumetalem Theater, Tanzperformance, Szeneografie, Elektronischer Musik, Zeichnung und Fotografie arbeitet. Sie widmet sich der künstlerischen Erforschung der Verbindungen von Klang, instrumentaler Geste, Tanzbewegung, Stimme, Licht, Raum und Blick. Weder Ensemble noch Band, ändert sich die Zusammensetzung der Gruppe von Stück zu Stück. Die Assoziation der individuellen Mitglieder mit ihren - nicht nur auf ihre professionelle Tätigkeit reduzierten - Fähigkeiten bringt dann die zuvor einstudierten und vor Ort angepassten Stücke zur Aufführung. Diese Form der Zusammenarbeit wurde erstmals in einem Geheimkonzert in Köln im Juni 2012 realisiert.

"Auch in einem Kaffeelöffel spiegelt sich die Sonne."
(Siegfried Gideon)


Kammerelektronik ist ein Theater der anonymen alltäglichen Gegenstände: Styroporplatten, Spiegel, Metallplatten, Re- galteile, Lampen, Stoffe, Folien, Klebebänder, Papiere, Fäden, Werkzeuge und Schalter fügen sich hier ebenso ein wie die Dinge, die man zumeist bei einem Konzert auf der Bühne und um sie herum antrifft: Notenständer, Pultlampen, Sitzgelegenheiten, Mikrophone, Stative, Ablagen, Instrumente, Kabel, Computer, Mischpulte, Verstärker, Lautsprecher, Beleuchtung und Aufzeichnungsmedien. Statt Kulisse und versteckter Bühnenmaschinerie prägt die Anordnung von Dingen schlichter und verständlicher Gestalt - ihr Gebrauch und nicht die Originalität ihrer Formen - das Bild der Bühne. Für jedes Stück wird hierbei eine spezifische Konstellation von mobilen, modularen Bühnenelementen entwickelt. Der Aufführungsraum wird zum audiovisuellen Instrument, einer Maschine, an deren Schnittstellen die Performer agieren. Statt der glatten Oberflächen der digitalen Medien entstehen nachvollziehbare Mechanismen und einfach zu entschlüsselnde Apparate.

"Heinz, handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!"
(Heinz von Foerster)


Kammerelektronik bespielt kleine Räume (Galerien, kleine und mittlere Bühnen, Kammermusiksäle, Clubs, Ateliers etc.) - Räume, deren Ausgangssituation und Rahmenbedingungen nicht festgelegt sind und nicht als unveränderbar hingenommen werden müssen. Abseits gängiger Formate, Alltagsbetriebe und erprobter Methoden stellt sich die Frage, wie Bedingungen hergestellt werden können, in denen Musiker, Tänzer, Zeichner, Fotografen, Klangregisseure, kurz Künstler, zusammenarbeiten können. Räume, in denen unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen zusammenkommen, ein offener Blick für Unerwartetes entstehen kann. Ein Rahmen, in dem andere Bezüge entdeckt werden können, andere Strukturen entwickelt werden - sich die Möglichkeiten vervielfältigen.

"ein buch ist eine folge von räumen"
(ulises carrión)


Kammerelektronik vermisst und transkribiert den Reichtum der audiovisuellen Welt und bannt ihren zeitlichen Fluss, ihre Komplexität, Multidimensionalität und Dynamik in Notationen, Diagramme, Schaltungen, Kurven und Karten. Die entstehenden Texte - Instrumentalmusiken, Choreographien, Lichtspiele, Zeichnungen und Aktionen - sind nicht nur Grundlage für die Aufführung, sondern werden in Schrift, Klang und Bild (neben der Präsentation im Internet: u.a. kammerelektronik.tumblr.com) beim syntagma Verlag (Freiburg) und dem Label naivsuper (Berlin) dokumentiert und publiziert. Zwischen Nachbild, Dokumentation und Partitur verknüpfen sich die verschiedenen an der Aufführung beteiligten Ebenen, es werden Apparaturen, Entstehungsprozesse und intermediale Bezüge lesbar.

KAMMERELEKTRONIK Publikationen (erhältlich beim syntagma-verlag):


Roman Pfeifer
KAMMERELEKTRONIK
33 1/3

Roman Pfeifer
KAMMERELEKTRONIK
INSTRUMENTARIUM

Roman Pfeifer
KAMMERELEKTRONIK
326 KLEINE IMPULSE UND EIN FADE OUT

Roman Pfeifer
KAMMERELEKTRONIK
1 X 1 METER
15.12.2012 UA: Kammerelektronik 1: Polygraphie und Hyperventilation Quartier am Hafen
Poller Kirchweg 78-90, Köln
www.quartieramhafen.de

28.09.2013 UA: Kammerelektronik 2: Röhrenblitzschnitte - Strobe cuts (2013) t.a.t.
Agrippastr. 37, Köln
08.11.2013 Kammerelektronik 2: Röhrenblitzschnitte - Strobe cuts (2013) Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin
Klangwerkstatt Berlin
Festival für Neue Musik
www.klangwerkstatt-berlin.de
19.12.2014 UA Kammerelektronik 3: Air I Sinus (2014) 20:00 Uhr
Kunsthaus Essen
Rübezahlstraße 33
45134 Essen
www.kunsthaus-essen.de
8.5.2015 Kammerelektronik: to freeze the sound in action SPOR festival Aarhus, Dänemark
www.sporfestival.dk
11.9.2015 UA Kammerelektronik 4: a line has two sides (2015) nano#eins_ Festival für neue Musik, Improvisation, Videokunst und Musiktheater
Galerie Alte Mitte
Schützenbahn 37, 45128 Essen
22:10 Uhr
www.nano-festival.de
28.10.2015 UA: Kammerelektronik und Impakt: Umgebungsgeräusche (2015) Kunsthaus Rhenania
Bayenstr. 28, 50678 Köln
20:00 Uhr
11.11.+12.11.2015 UA: Kammerelektronik 5: The quickest way to rejoin the ocean (2015) Kulturbunker Köln / Galerie
Berliner Str. 20
51063 Köln-Mülheim
20:00 Uhr